😩😱 Wie überwinden wir Gefühle von Hilflosigkeit und Ohnmacht, bevor sie uns überwältigen?

Hilflosigkeit und Ohnmacht sind komplexe Gefühle, die durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden und an denen wir verzweifeln können.
a fearful man having claustrophobia in a cabinet

Hilflosigkeit und Ohnmacht sind tiefgreifende Emotionen, die uns in kritischen Lebensmomenten begegnen, insbesondere wenn wir uns machtlos gegenüber unseren Umständen fühlen oder von Herausforderungen überrannt werden. Diese Gefühle können sich verschärfen und zu einer Spirale aus Angst und Wut führen, wenn wiederholt Situationen auftreten, in denen wir uns ratlos, im Stich gelassen oder überfordert fühlen. 

Diese emotionalen Zustände fördern eine negative Gedankenspirale, in der die Suche nach Gründen und Schuldigen und das Hoffen auf einfache Auswege überhandnehmen, während ein differenziertes Denken in den Hintergrund tritt und wegen der emotionalen Überforderung sogar unmöglich werden. 

In extremen Fällen können solche emotionalen Muster zu schweren psychischen Problemen führen, darunter Angststörungen, Burn-Out, Depressionen, psychosomatische Störungen, Wahnvorstellungen, Schizophrenie oder blinder Hass.

Was sind Ursachen für Gefühle von Hilflosigkeit und Ohnmacht? Was haben sie gemeinsam und was unterscheidet sie? Was haben sie mit anderen Gefühlen zu tun? Wie geht man besser damit um?

Was haben Hilflosigkeit und Ohnmacht miteinander zu Tun?

Zentral bei Hilflosigkeit und Ohnmacht ist der empfundene Kontrollverlust, doch während Hilflosigkeit oft mit dem Scheitern bei der Problemlösung verbunden ist, beschreibt Ohnmacht eine tiefere Überzeugung, dass jeglicher Einfluss fehlt. Diese Gefühle stehen in enger Verbindung mit Angst und Wut, die als Reaktionen auf wahrgenommene Bedrohungen oder Blockaden dienen und sich gegenseitig verstärken können.

Die Ursachen für Gefühle von Hilflosigkeit und Ohnmacht können sowohl externer (äußerer) als auch interner (innerer) Natur sein. Diese Ursachen interagieren oft miteinander und verstärken die Empfindungen von Hilflosigkeit und Ohnmacht.

Externe Ursachen

Fehlende Unterstützung durch Freunde, Familie oder Kollegen kann zu Gefühlen der Hilflosigkeit und Ohnmacht führen, da man sich alleingelassen und überfordert fühlt.

Übermäßiger Stress, Mobbing oder ein toxisches Arbeitsumfeld können das Gefühl erzeugen, in einer ausweglosen Situation zu sein.

Finanzieller Druck oder Unsicherheit können starke Gefühle von Ohnmacht auslösen, besonders wenn die Situation als unkontrollierbar wahrgenommen wird.

Ereignisse, die die gesellschaftliche Ordnung bedrohen oder verändern, können bei Einzelnen zu einem Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber den gesellschaftlichen Entwicklungen führen.

Ereignisse, die außerhalb der menschlichen Kontrolle liegen, wie Naturkatastrophen, können zu starken Gefühlen von Hilflosigkeit und Ohnmacht führen.

Interne Ursachen

Negatives Selbstbild oder selbstbeschränkende Überzeugungen können das Gefühl verstärken, dass man unfähig ist, seine Situation zu verbessern.

Traumatische Erlebnisse oder wiederholtes Scheitern in der Vergangenheit können eine tief verwurzelte Erwartungshaltung von Hilflosigkeit und Ohnmacht erzeugen.

Psychische Erkrankungen können die Wahrnehmung der Realität beeinträchtigen und zu überwältigenden Gefühlen von Hilflosigkeit und Ohnmacht führen.

Neigung zu Schwarz-Weiß-Denken, Übergeneralisierung, emotionaler Beweisführung oder katastrophisierendem Denken kann das Gefühl von Kontrollverlust verstärken.

Unzureichende Fähigkeiten, um mit Herausforderungen umzugehen oder Lösungen für Probleme zu finden, können zu einem Gefühl der Hilflosigkeit führen.

Hilflosigkeit und Ohnmacht sind zwar eng miteinander verbundene Gefühle, weisen jedoch signifikante Unterschiede in ihrer Erfahrung und Auswirkung auf.

Hilflosigkeit

Hilflosigkeit wird oft in spezifischen Situationen oder Kontexten erlebt, in denen sich eine Person unfähig fühlt, ein bestimmtes Problem zu lösen oder eine Herausforderung zu bewältigen.

Hilflosigkeit kann dazu führen, dass sich Personen noch bemühen, Lösungen zu finden, aber wiederholt scheitern, was zu dem Gefühl führt, dass ihre Anstrengungen nutzlos sind.

Hilflosigkeit entsteht oft aus dem Gefühl, dass trotz vorhandener Bemühungen keine Kontrolle über das Ergebnis einer Situation erlangt werden kann. Es ist ein Zustand, in dem man glaubt, dass die eigenen Fähigkeiten nicht ausreichen.

Ohnmacht

Ohnmacht hingegen wird als ein umfassenderes Gefühl erlebt, das sich auf das gesamte Leben oder größere Situationen beziehen kann, in denen man glaubt, überhaupt keinen Einfluss oder Kontrolle zu haben.

Ohnmacht neigt dazu, stärkere Gefühle von Passivität zu erzeugen, bei denen die Personen glauben, dass jegliche Art von Handlung zwecklos ist, was zu einer tieferen Resignation führt.

Ohnmacht geht über den einfachen Kontrollverlust hinaus und beinhaltet das Gefühl, dass externe Kräfte oder Umstände so überwältigend sind, dass die eigene Handlungsfähigkeit komplett negiert wird.

Was verbindet Hilflosigkeit und Ohnmacht mit Wut und Angst?

Hilflosigkeit und Ohnmacht sind Gefühle, die eng mit Wut und Angst verbunden sind. Diese emotionalen Zustände interagieren oft miteinander und können sich gegenseitig verstärken. Die Verbindung zwischen diesen Emotionen lässt sich durch verschiedene psychologische Mechanismen und Reaktionen auf Stress oder wahrgenommene Bedrohungen erklären.

Angst kann ein Vorbote von Hilflosigkeit und Ohnmacht sein, während Wut sowohl eine Folge als auch eine Reaktion auf diese Gefühle sein kann. Diese Emotionen können sich in einem Zyklus befinden, der schwer zu durchbrechen ist, da jede Emotion die anderen verstärken kann.

Verbindung zu Angst

  • Antizipatorische Reaktion: Sowohl Hilflosigkeit als auch Ohnmacht können zu Angst führen, da sie aus der Antizipation von Unfähigkeit resultieren, bevorstehenden Stress oder Bedrohungen zu bewältigen. Angst entsteht oft aus der Sorge um das, was passieren könnte, wenn man sich als unfähig erweist, eine Situation zu kontrollieren oder zu beeinflussen.
  • Feedback-Schleife: Angst kann das Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht verstärken, da sie die Wahrnehmung von Bedrohungen intensiviert und die Überzeugung fördert, dass man nicht in der Lage ist, diesen Bedrohungen zu begegnen oder sie zu bewältigen. Dies kann zu einer negativen Feedback-Schleife führen, in der sich Angst und Hilflosigkeit/Ohnmacht gegenseitig verstärken.

Verbindung zu Wut

  • Reaktion auf Blockaden: Wut entsteht oft als Reaktion auf wahrgenommene Hindernisse oder Blockaden, die das Erreichen von Zielen verhindern. Wenn Menschen sich hilflos oder ohnmächtig fühlen, weil ihre Bemühungen, eine Situation zu ändern oder zu kontrollieren, blockiert werden, kann dies zu Wut führen.
  • Ausdruck von Frustration: Wut kann auch ein Ventil für die Frustration und den Schmerz sein, die mit dem Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht einhergehen. Sie kann als Versuch dienen, Kontrolle zurückzugewinnen oder zumindest die eigene Machtlosigkeit auszudrücken.
  • Verteidigungsmechanismus: In einigen Fällen kann Wut als Verteidigungsmechanismus gegen die Schwäche dienen, die mit Hilflosigkeit und Ohnmacht assoziiert wird. Sie bietet einen Weg, sich gegen wahrgenommene Bedrohungen der Autonomie oder des Selbstwerts zur Wehr zu setzen.

Wie schlimm kann es dann noch werden?

Die Beziehung zwischen Hilflosigkeit, Ohnmacht, Wut und Angst ist komplex und wechselseitig. Wenn wir keine guten Bewältigungsstrategien gelernt haben, dann können daraus noch stärkere emotionale Zustände bis hin zum Hass resultieren

  • Verzweiflung: Ein Gefühl tiefer Hoffnungslosigkeit, oft verbunden mit einer Situation, die als ausweglos empfunden wird.
  • Depression: Eine psychische Störung, die durch anhaltende Traurigkeit, Interessenverlust und ein Gefühl der Wertlosigkeit gekennzeichnet ist. Hilflosigkeit und Ohnmacht können sowohl Symptome als auch Ursachen von Depression sein.
  • Resignation: Ein Zustand, in dem man aufhört, sich gegen negative Umstände zu wehren oder auf eine Verbesserung zu hoffen, oft nach wiederholtem Scheitern oder Enttäuschungen.
  • Erschöpfung: Ein Zustand extremer körperlicher oder emotionaler Erschöpfung, der durch lang anhaltenden Stress oder Überforderung entstehen kann und oft mit Gefühlen der Hilflosigkeit einhergeht.
  • Hass kann als eine intensive, oft destruktive Emotion verstanden werden, die aus anhaltenden negativen Zuständen wie Verzweiflung, Angst, Depression, Resignation und Erschöpfung entstehen kann.

Wege zur Überwindung

Die Bewältigung von Hilflosigkeit und Ohnmacht erfordert oft ein umfassendes Verständnis ihrer Ursachen und Auswirkungen sowie den Einsatz von Strategien zur emotionalen Regulierung, wie Achtsamkeit, kognitive Umstrukturierung und das Suchen von sozialer Unterstützung.

In einigen Fällen kann auch professionelle Hilfe notwendig sein, um die zugrunde liegenden Probleme anzugehen und gesündere Bewältigungsmechanismen zu entwickeln.

Der erste Schritt, um Hilflosigkeit und Ohnmacht zu überwinden, ist das Erkennen und Akzeptieren dieser Gefühle. Sich selbst zu erlauben, diese Emotionen zu fühlen, ohne sie zu unterdrücken, ist entscheidend für den Heilungsprozess.

Ob es sich um Freunde, Familie oder professionelle Hilfe handelt, die Suche nach Unterstützung ist ein wesentlicher Schritt. Sich mit anderen auszutauschen und Verständnis zu erfahren, kann erheblich dazu beitragen, das Gefühl der Isolation zu verringern.

Das Setzen von kleinen, erreichbaren Zielen kann helfen, das Gefühl der Kontrolle zurückzugewinnen. Der Fortschritt, auch in kleinen Schritten, kann ein wirksames Gegenmittel gegen das Gefühl der Hilflosigkeit sein.

Techniken wie Achtsamkeit, Meditation oder das Führen eines Tagebuchs können dabei helfen, mit negativen Gefühlen umzugehen. Die Entwicklung von Coping-Strategien ermöglicht es, stressige Situationen aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Techniken wie Achtsamkeit, Meditation oder das Führen eines Tagebuchs können dabei helfen, mit negativen Gefühlen umzugehen. Die Entwicklung von Coping-Strategien ermöglicht es, stressige Situationen aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Statt in der Passivität zu verharren, ist es hilfreich, aktiv nach Lösungen zu suchen. Dies kann bedeuten, sich weiterzubilden, neue Strategien zu entwickeln oder sich professionelle Hilfe zu suchen, um die zugrunde liegenden Probleme anzugehen.

Die Konzentration auf Bereiche des Lebens, die kontrollierbar sind, und das Loslassen von Dingen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, können wesentlich dazu beitragen, Gefühle der Hilflosigkeit und Ohnmacht zu reduzieren.

Zusammenfassung

Hilflosigkeit und Ohnmacht sind komplexe Gefühle, die durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden und in besonders schlimmen Fällen in Depression oder Hass münden können

Indem wir lernen, unsere Gefühle zu erkennen, Unterstützung zu suchen, realistische Ziele zu setzen, Coping-Strategien zu entwickeln, aktiv Probleme zu lösen und uns auf das zu konzentrieren, was wir kontrollieren können, können wir beginnen, diese Herausforderungen zu überwinden.

Es ist wichtig zu erkennen, dass dieser Prozess Zeit braucht und dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten. Jeder Schritt, den wir unternehmen, um unsere Resilienz zu stärken, ist ein Schritt in Richtung eines erfüllteren Lebens.

In einigen Fällen kann auch professionelle Hilfe notwendig sein, um die zugrunde liegenden Probleme anzugehen und gesündere Bewältigungsmechanismen zu entwickeln.

Weiterführende Links

Nach oben scrollen
Skip to content