das innere Ringen um den richtigen Moment
Vor einigen Jahren stand ich mit einem Projekt an einem Wendepunkt. Viel Energie, Zeit und Geld waren bereits investiert. Doch je weiter wir gingen, desto klarer wurde: Die Grundannahmen stimmten nicht.
Fast alle wollten weitermachen – „Wir haben doch schon so viel investiert.“
Das war der Sunk-Cost-Fallacy in Reinform.
Ich entschied mich fürs Stoppen.
Mit der Klarheit war für mich der Weg zu Ende.
Doch ich kenne auch die andere Seite, die Momente, in denen ich dachte: „Das funktioniert nicht, es geht nicht weiter.“
Wenn ein kleiner Lichtblick kommt, ein neuer Kontakt, ein positives Feedback, eine Idee, die plötzlich weiterführte.
Genau diese Momente haben mich gelehrt, dass Durchhalten nicht stures Weitermachen heißt – sondern das Vertrauen, dass es manchmal länger dauert, bis etwas sichtbar wird. Und dass zeigt, wie sehr Geduld entscheidet, ob wir hinwerfen oder weitermachen.
⚖️ Das eigentliche Dilemma liegt genau dazwischen:
👉 Zu früh loslassen – und Chancen verschenken.
👉 Zu lange festhalten – und Energie verschwenden.
Führung heißt, dieses Ringen auszuhalten – und im richtigen Moment klar zu entscheiden. Denn Loslassen ist kein Aufgeben – und Dranbleiben kein Selbstzweck.
Stärke liegt darin, den richtigen Moment zu erkennen. Aber wann ist der?
✅ Fazit
Die Frage ist nicht: „Bin ich stark genug, um durchzuhalten?“
Sondern: „Bin ich ehrlich genug, loszulassen – und geduldig genug, dranzubleiben?“
💬 Diskussionsimpuls
Wo war für dich Loslassen die größere Stärke – und wo Dranbleiben? Und wie gehst du mit der Unsicherheit dazwischen um?