wer ist diese Gesellschaft?
„Die Gesellschaft soll…“ ist etwas, was mir in den letzten Jahren immer wieder begegnet. Und diese Sätze nerven mich.
Manchmal reagiere ich provokativ „Ja genau. Wenn ich herausgefunden habe, wo sie wohnt, sage ich es ihr.“ und manchmal konfrontativ „Das ist eine Generalisierung und damit ein Denkfehler. D.h. es gibt so keine Lösung.“
Häufig schüttle ich den Kopf. Doch viel zu gerne wird diskutiert, was wir von der Gesellschaft erwarten- wofür sie gut sein soll oder wo sie sich raushalten soll.
Doch eines fällt mir immer wieder auf.
Es geht fast immer um die anderen, die sich verändern sollen.
Das wirft in mir Fragen auf:
– Was braucht es, damit wir wieder ein Gefühl für Gesellschaft und Gemeinschaft bekommen?
– Was braucht es, damit wir uns in unserer Unterschiedlichkeit akzeptieren und diese als gegenseitige Bereicherung begreifen können?
– Was wollen wir uns eigentlich als Gesellschaft leisten, durch finanziellen oder tatkräftigen Aufwand?
– Was hilft uns, uns selbst als Teil der Gesellschaft zu verstehen und als positives Beispiel voranzugehen, anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen?
In meiner Arbeit beschäftige ich mich jeden Tag damit, wie Menschen bessere Beziehungen mit sich selbst und ihrem Umfeld aufbauen und aufrechterhalten können. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass das der richtige Weg ist, um auch die Demokratiefähigkeit zu erhalten.
Ich glaube schon, dass wir etwas brauchen, was uns wieder näher zusammenbringt, uns hilft, andere Perspektiven wahrzunehmen und uns gegenseitig im Leben zu unterstützen. Egal wie alt wir sind, egal woher wir kommen und egal was wir können.
Füreinander statt Gegeneinander. Vielleicht hilft uns ein Gesellschaftsjahr, besser zu werden. Warum versuchen wir es nicht einfach mal, bevor wir uns ein Urteil erlauben.